Unsere Lösungsvorschläge
Wir haben bereits alle Mittel, um die Klimakrise wirksam zu bekämpfen und seit dem 1.12.2022 auch einen verbindlichen Flensburger Ratsbeschluss. Diesen müssen wir nur noch konsequent umsetzen. Und zwar jetzt.
Unser Ziel ist es, dass die Stadtwerke so schnell wie möglich aus Kohle, Öl und Gas aussteigen. Das bedeutet für Flensburg, dass vor allem für das Fernwärmenetz neue Lösungen gefunden werden müssen. Denn die Wärme, die vom Gelände der Stadtwerke aus in die Rohre geleitet wird, muss in Zukunft anders hergestellt werden, als durch die Verbrennung von Kohle, Öl, Gas und biogenen Brennstoffen. Glücklicherweise gibt es dafür verschiedene Lösungen, die wir euch hier vorstellen möchten. Sie basieren auf dem von uns entworfenen „Flensburger Modell“ – einem Maßnahmenkatalog, welcher konkrete Schritte und ihr CO2-Einsparpotential auf dem Weg zu 100% Fossilfreiheit enthält. Wir kämpfen dafür, dass Flensburg schon bald von fossilen Brennstoffen unabhängig ist und wir alle ganzjährig bezahlbare, umweltfreundliche Energie beziehen können – ganz ohne Unsicherheit und schlechtes Gewissen.
Unsere Vision für das Flensburger Fernwärmesystem im Jahr 2035 sieht folgendermaßen aus …
Die Grundlast übernehmen große Wärmepumpen.
Wärmepumpen funktionieren wie ein Kühlschrank – nur andersherum: Sie produzieren Wärme. In Flensburg können sie z. B. Energie aus dem Fördewasser ziehen und es mithilfe von grünem Strom auf ein höheres Temperaturniveau heben. Die Nutzung mehrerer großer Wärmepumpen ermöglicht eine nachhaltige und effiziente Wärmeversorgung über das ganze Jahr. Mit den ersten beiden Großwärmepumpen können 75% des jährlichen Wärmebedarfes gedeckt werden. Das sind die Grund- und Mittellast.
Wenn’s mal knapp wird: Wärmespeicher und ein wenig Wasserstoff.
Wenn es in den Wintermonaten besonders kalt wird, reichen die Wärmepumpen für die Wärmeproduktion nicht aus. Unterstützend werden daher große Heißwasser- und Wärmespeicher benötigt, die bei Überschussstrom erhitzt werden und im Bedarfsfall wieder Wärme abgeben können. Auch die Verbrennung von grünem Wasserstoff darf bei Spitzenlasten eine kleine Rolle spielen – sodenn er lokal produziert in ausreichenden Mengen vorliegt.
Deshalb fordern wir eine Produktion von grünem Wasserstoff hier in Flensburg mit dem Strom von Flensburger Dächern.
Sauberer Strom von unseren Dächern und aus der Region.
Um den Strombedarf der Wärmepumpen zu decken und die Wärmespeicher erhitzen zu können brauchen wir große Mengen sauberen und billig produzierten Strom. Solaranlagen auf jedem Dach sind im Jahr 2035 völlig normal und mit einem X000-Dächer-Programm umsetzbar. Natürlich gibt es in Schleswig-Holstein außerdem massenweise Windkraft aus der Region, den die Stadtwerke zukaufen können.
Energie und Geld sparen: Sanieren, sanieren, sanieren.
Damit wir die Strom- und Wärmewende gemeinsam bewältigen können, müssen wir alle den Energiebedarf so schnell wie möglich senken. Unternehmen und Vermieter*innen sind genauso wie Privatpersonen dabei gefragt, an jeder Ecke Energie zu sparen. Dazu gehört vor allem, unsere Häuser energetisch zu sanieren, aber auch die eigenen Verbrauchsgewohnheiten zu ändern. Das spart im Endeffekt Energie und Geld!
Im Arbeitskreis Transformation haben wir gemeinsam mit den Stadtwerken und der Stadt Flensburg einen Maßnahmenplan erarbeitet.
Am 1.12.2022 hat die Flensburger Ratsversammlung die Forderung unseres Bürger*innenbegehrens übernommen und mit einem Ratsbeschluss rechtsverbindlich gemacht. Zudem wurde der gemeinsam erarbeitete Transformationsplan verabschiedet – damit sind alle Grundlagen für die erfolgreiche Umgestaltung der Flensburger Energieversorgung gelegt. Eins ist jedoch sicher: Wir werden solange weiterarbeiten, bis unsere Forderungen tatsächlich umgesetzt sind. Den aktuellen Stand der Umsetzung kannst du in unserem Monitoring nachverfolgen:
Für Grafik-Liebhaber*innen
Momentan hat Flensburg einen Gesamtwärmebedarf von ca. 1200 GWh pro Jahr. Im Winter ist der Bedarf natürlich deutlich höher, was in der Grafik unten gut erkennbar ist. Die verschiedenen Farben stehen für die Energieträger, die die Wärme produzieren. Je mehr Fläche ein Balken hat, desto mehr Energie wird durch die entsprechende Technologie produziert. Die größte Menge Wärme wird zur Zeit hauptsächlich von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen bereitgestellt, die mit fossilem und extrem klimaschädlichem Gas betrieben werden* und gleichzeitig Strom produzieren (hellgrauer Balken). Für die Wintermonate werden im Bedarfsfall einfache Gas-Heizkraftwerke (dunkelgrau) und Kohlekessel (schwarz) genutzt.
*Anmerkung: Aufgrund der gegenwärtigen Energiekrise entspricht die Darstellung für 2022 möglicherweise momentan nicht der Realität.
Zieh den Schalter nach unten um die Transformation in Gang zu setzen!
Unsere Vision für 2035:
Mehrere Wärmepumpen können das ganze Jahr über laufen. Für diese sogenannte „Grundlast“ werden ungefähr 50 MW Leistung benötigt. Dies ist im untersten grauen Streifen markiert. Auch die „Mittellast“ kann durch Wärmepumpen gedeckt werden (zweiter grauer Streifen von unten). Im Winter, wenn der Wärmebedarf höher ist – die „Spitzenlast“ – werden Energiespeicher verschiedener Arten und im Notfall brennbarer Wasserstoff zum Einsatz kommen (hellgrauer Streifen oben). Damit diese Energiegewinnung ausreicht, muss jedoch durch Effizienz- und Sparmaßnahmen im Fernwärmenetz der Wärmebedarf gesenkt werden (gelb schraffierter Bereich).
Wer sich für mehr Zahlen, Daten und Fakten interessiert, kann auf der Seite unseres Bündnispartners „Flensburg Fossilfrei“ vorbeischauen.
Klar kostet das. Aber es kostet weniger, als so weiterzumachen wie bisher.
Mehr Infos:
Bündnis Klimabegehren Flensburg
c/o Greenpeace Flensburg
Burgplatz 1
24939 Flensburg
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