Gemeinsam mit bundesweit 216 Umweltverbänden warnen wir in einem offenen Brief davor, bei der Wärmewende auf die Scheinlösung Wasserstoff zu setzen. Gaslobbyverbände wie Zukunft Gas versprechen hohe Verfügbarkeiten und niedrige Wasserstoffpreise in der Zukunft. Ein breiter Konsens in Wissenschaft und Verbraucherschutz zeigt hingegen: Wasserstoff wird langfristig knapp und teuer bleiben und nicht für die Wärmeversorgung ausreichen, da die Herstellung sehr energieintensiv ist und er in der Industrie dringend gebraucht wird. Investitionen in Wasserstoff für die Wärmeversorgung drohen somit zur Kostenfalle zu werden.
Der offene Brief wendet sich an alle Bürgermeister:innen Deutschlands, wurde vom Umweltinstitut München initiiert und bundesweit von mehr als 200 zivilgesellschaftlichen Gruppen unterzeichnet.
Da in Flensburg mehr als 98% der Haushalte an die Fernwärme angeschlossen sind, sehen wir vom Klimabegehren hauptsächlich die Gefahr, dass große Mengen Wasserstoff zur Speisung des Wärmenetzes verbrannt werden. Sollte der Wasserstoff dann doch nicht zur Verfügung stehen, wird einfach weiter klimaschädliches Erdgas verbrannt. Daher fordern wir, Wasserstoff im Flensburger Fernwärmesystem maximal in der Spitzenlast einzusetzen.
Brief an die Bürgermeister:innen. Der Brief im Originaltext: https://umweltinstitut.org/wp-content/uploads/2024/03/Offener-Brief_Kostenfalle-Wasserstoff_05.pdf
Pressemitteilung der Umweltverbände zum offenen Brief: https://umweltinstitut.org/pressemitteilung/wasserstoff-nicht-verheizen-verbaende-appellieren-an-deutschlands-buergermeisterinnen/
Hintergrund Wasserstoff in der kommunalen Wärmeplanung
Viele Kommunen planen, teuren Wasserstoff ineffizient zu verheizen. Warum das keine gute Idee ist, erklärt das Umweltinstitut München hier: https://umweltinstitut.org/energie-und-klima/wasserstoff/kein-wasserstoff-waermeplanung/