Die Stadtwerke wollen reden

Nach einem ganzen Jahr Arbeit und einem halben Jahr öffentlicher Kampagne können wir nun auf ein erfolgreiches 2021 zurückblicken – gerade in den letzten Wochen hat sich noch einiges getan. Ganz vorne mit dabei: Die Stadtwerke wollen mit uns reden und „ins Tun kommen“.

1. Gesprächsangebot der Stadtwerke Flensburg
Die Stadtwerke Flensburg haben uns ein Gesprächsangebot gemacht und das nehmen wir gerne an. In zwei ersten Gesprächsterminen haben wir über die Zukunft der Flensburger Energieversorgung, mögliche Dialogformate und bundespolitische Rahmenbedingungen gesprochen. Im neuen Jahr wird es weitere Gespräche geben. Dass die Stadtwerke jetzt auf uns zukommen, ist das Ergebnis von vielen Jahren Vorarbeit vom Bündnis Fossilfreies Flensburg und einem Jahr Klimabegehren-Kampagne. Langsam bewegt sich etwas in den eingestaubten Strukturen der Stadt!
Wir warten weiterhin auf die Kostenschätzung der Stadt, aber in der Zwischenzeit freuen wir uns darauf, mit den Stadtwerken darüber zu diskutieren, wie Fossilfreiheit 2035 möglich werden kann. Das heißt: Jetzt geht es richtig los! Wir nehmen euch weiterhin mit, es wird sicherlich ein spannendes neues Jahr 2022.

2. Update von der Kostenschätzung der Stadt
Wir bekommen regelmäßig Updates von der Gutachterfirma Rambøll über den Stand der Kostenschätzung. Das dahinterstehende Team schätzt nicht nur grob die Kosten für die Transformation des Energiesystems bis 2035, sondern entwirft für Flensburg ein zugrundeliegendes Rahmenmodell, in dem zum Beispiel die Faktoren CO2-Zertifikate, Gaspreise und auch die möglichen Technologien berücksichtigt werden. Laut dem letzten Stand soll uns vermutlich Ende Januar 2022 eine erste Zahl vorliegen. Ein Abschlussbericht folgt dann einige Wochen später. Wir hoffen weiterhin, dass der Prozess nicht unnötig verzögert wird, damit die Transformation auch endlich losgehen kann

3. Gespräche mit den Fraktionen des Stadtrats
Im Dezember haben wir begonnen, uns mit allen demokratischen Fraktionen des Stadtrats in Verbindung zu setzen und konnten bereits Gespräche mit der CDU, der SPD, dem SSW und mit der WiF-Fraktion führen. Weitere Gespräche mit den Grünen, dem Bündnis solidarische Stadt und Flensburg WÄHLEN! sind für Januar angedacht. Wir haben erklärt, mit welcher Motivation wir das Klimabegehren gestartet haben und haben gleichzeitig viel zugehört, um die Einstellung der Fraktionen zu unserer Initiative und der Zukunft der Stadtwerke kennenzulernen. Unsere Gesprächsangebote wurden bisher mit offenen Armen aufgenommen, und auch wenn es inhaltliche Differenzen gab, haben sich alle über den Dialog und das gemeinsame Interesse um die Zukunft gefreut.

4. Ein Jahr Klimabegehren Flensburg: Was haben wir erreicht?
Wow, ein Jahr schon arbeiten wir an der Flensburger Klimawende von unten! In diesen zwölf Monaten ist eine Menge passiert:
…uns als Bündnis zusammengefunden und inmitten der Pandemie eine Gruppenstruktur aufgebaut, die es uns ermöglicht, produktiv und verbindlich zusammenzuarbeiten.
…unsere Abstimmungsfrage bei der Kommunalaufsicht eingereicht und zusätzlich dazu noch ein eigenes „Flensburger Modell“ erstellt, in dem wir aufzeigen, wie eine Energiewende bis 2035 technisch umsetzbar ist.
…Infoveranstaltungen organisiert und uns einen Unterstützer*innenkreis aufgebaut – mit zahlreichen Menschen, die in den Startlöchern stehen, um mit uns Unterschriften zu sammeln.
Netzwerke zu anderen klimapolitischen Gruppen in Flensburg aufgebaut und waren Teil von Demos und Veranstaltungen.
…in der Einwohner*innenfragestunde in der Ratsversammlung das Thema Kimaschutz in Flensburg immer wieder auf die Tagesordnung gesetzt.
…in unserem Crowdfunding 3574 € gesammelt, die wir nun dafür nutzen können, die Klimawende voranzutreiben.
…es durch proaktive Pressearbeit geschafft, mehrere Artikel über uns in den wichtigsten Zeitungen Flensburgs zu platzieren.
…Kontakt zu den Ratsfraktionen aufgenommen und sind so als Akteur*in in der Stadt immer präsenter geworden.
…und zu guter Letzt haben wir in Gesprächen mit den Stadtwerken die Weichen für ein erfolgreiches 2022 gestellt.

Das alles war viel Arbeit und hat riesigen Spaß gemacht. Wir alle haben in diesem Jahr einmal mehr gelernt, wie wirksam Engagement auf der lokalen Ebene sein kann. Doch ohne euch wäre das nicht möglich gewesen. Danke an euch alle, dass ihr weiterhin mit uns für eine klimasichere Zukunft kämpft! Wir sind uns sicher: 2022 wird ein gutes Jahr für den Klimaschutz in Flensburg werden.