Liebe Unterstützer*innen,
nach einer langen, aber wohlverdienten Pause melden wir uns nun mit spannenden Neuigkeiten aus dem Flensburger Klimauniversum wieder! Auch wenn wir in den letzten Monaten öffentlich still geblieben sind, haben wir uns in unserem Team weiterhin getroffen und überlegt, wie wir jetzt weiter arbeiten wollen. Ganz klar ist für uns: Wir bleiben dran! Die nun startende Transformation der Flensburger Energieversorgung werden wir mit kritischem Blick begleiten, u. a. mit unserem öffentlichen Monitoring.
Aktueller Stand der Transformation
Im Arbeitskreis Transformation haben wir gemeinsam mit den Stadtwerken und der Stadt Flensburg einen detaillierten Maßnahmenplan für die Transformation erarbeitet. In diesem sind die verschiedenen Schritte und nötigen Investitionen abgebildet, die für die Umstellung der Wärmeversorgung notwendig sind. In sogenannten “Wenn-Dann-Beziehungen” haben wir außerdem festgelegt, welche externen Bedingungen nötig sind, damit die Stadtwerke diese Maßnahmen bis 2035 einleiten können. Nun geht es also darum, diese Maßnahmen zügig und kontinuierlich umzusetzen. Wir wollen die Umsetzung daher öffentlich und mit kritischem Auge begleiten. Dafür haben wir auf unserer Website ein für alle verständliches „Monitoring“ veröffentlicht, welches über den Fortschritt der Maßnahmen aus dem Transformationsplan Auskunft gibt. Die ersten Schritte sind bereits in Gang gesetzt: So schreiben die Stadtwerke momentan einen Förderantrag im Rahmen der „Bundesförderung für effiziente Wärmenetze“, welche große Teile der Kosten für die Transformation übernehmen wird. Außerdem laufen Planungen für die erste Großwärmepumpe und einen saisonalen Wärmespeicher. Begleitet werden soll die Transformation außerdem von einem Expert*innenrat aus Wissenschaft und Wirtschaft. Über die Zusammenstellung des Expert*innenrats wird im Moment entschieden. Schau gerne mal beim Monitoring vorbei!
Neue Geschäftsführung bei den Stadtwerken
Die Stadtwerke haben sich von ihrem Geschäftsführer, Dirk Wernicke, getrennt. Mit Herrn Wernicke haben wir im Arbeitskreis Transformation zusammengearbeitet und gemeinsam einen Maßnahmenplan entworfen. Wir setzen darauf, dass diese konstruktive Zusammenarbeit mit der neuen Geschäftsführung der Stadtwerke Flensburg weiterhin fortgeführt und das Ziel der fossilfreien Energieversorgung bis 2035 klare Priorität haben wird. Außerdem werden wir im April unsere Gespräche mit der Flensburger Stadtverwaltung und dem neuen Oberbürgermeister Fabian Geyer wieder aufnehmen. Denn auch die Stadt muss für das Gelingen der Transformation ihren Beitrag leisten. Vor allem kann sie dafür sorgen, dass z. B. genügend grüner Strom durch Photovoltaikanlagen auf Flensburger Dächern zur Verfügung steht. Auch die beschleunigte Sanierung von Wohngebäuden steht für uns weit oben auf der Prioritätenliste. Wer Interesse hat, uns bei der Auseinandersetzung mit diesen Themen unter die Arme zu greifen, kann das gerne per Mail tun.
Kommunalwahlen – Wo bleibt der Klimaschutz?
Wir sind bestürzt darüber, dass in den Parteiprogrammen für die kommende Kommunalwahl am 14. Mai der Klimaschutz viel zu wenig Beachtung findet. Der kürzlich erschienene Abschlussbericht des Weltklimarats bescheinigte erneut, dass die Welt mit allen bisherigen Plänen immer noch auf einem Pfad zu einer Erderwärmung um etwa 3°C ist. Das wäre verbunden mit einem Meeresspiegel-Anstieg um 7,5 m, riesigen unbewohnbaren Gebieten und entsprechenden Flüchtlingsströmen von hunderten von Millionen Menschen, um nur einige wenige Folgen zu nennen. Angesichts dieser Tatsachen muss für alle Politik auf allen Ebenen der Klimaschutz, die Klimaanpassung und der Artenschutz allerhöchste Priorität haben. Wir haben die Wahlprogramme der Parteien analysiert und kommen zum Schluss: Diese Priorität findet sich in den meisten Wahlprogrammen der Flensburger Parteien merkwürdigerweise nicht wieder. Viele Parteien (SPD, FDP, SSW, CDU) scheinen nicht einmal begriffen zu haben, dass die Ratsversammlung am 1. Dezember einstimmig einen klaren Beschluss für einen Transformationsplan mit dem Ziel der Fossilfreiheit bis 2035 bei der Energieversorgung der Stadt gefasst hat, den es nun auch vonseiten der Stadt umzusetzen gilt. Die Grünen und Bündnis Solidarische Stadt bilden die Ausnahmen; der SSW hat immerhin viele gute Ansätze für eine Förderung der Photovoltaik in Flensburg und für Hochwasserschutz. Wir fordern alle Parteien dazu auf, endlich für konkrete Klimaschutzmaßnahmen zu werben und diese dann auch umzusetzen!